Seit 50 Jahren beliefert der Wasserverband Oberes Raabtal seine Mitgliedsgemeinden mit Trinkwasser aus dem Weizer Raum. Initiiert 1973 von der Stadt Gleisdorf um Abhilfe bei Versorgungsengpässen zu erhalten, umfasst der Verband heute die Gemeinden Gleisdorf, Albersdorf-Prebuch, St. Ruprecht an der Raab, Mitterdorf und Weiz.
Knapp über 2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser (2 Milliarden Liter) wurden im Jahr 2023 vom Wasserwerk der Stadt Weiz an seine Abnehmer geliefert – der Höchstwert seit Bestehen der Anlagen. Damit wird nicht nur Weiz selbst, sondern seit 1974 auch der Wasserverband „Oberes Raabtal“ versorgt. Und ein kleiner Teil des Wassers fließt weiter zum Wasserverband Vulkanland südlich und südöstlich von Gleisdorf.
Garantiert höchste Qualität ohne Chemie Grundlage für diese enorme Menge ist der „Schatz aus dem Weizer Bergland“, der aus der Baumühl- und der Paarquelle nördlich von Weiz austritt. Bis zu 120 Liter pro Sekunde dürfen aus den Quellen entnommen werden, das übrige Wasser fließt in den Weizbach ab. Um jederzeit die gleichbleibende Qualität sicherzustellen, wird das Wasser durch eine moderne Ultrafiltrations- und UV-Anlage geleitet, ohne dass dabei irgendwelche chemische Zusatzmittel zur Aufbereitung verwendet werden. Die anschließenden Hochbehälter mit einem Volumen von insgesamt 13.000 m³ sorgen dafür, dass auch bei Abnahmespitzen keine Versorgungsprobleme auftreten.
Notstromaggregate und Photovoltaik sichern Versorgung
Über das rund 130 km lange Versorgungsnetz wird das Wasser dann zu den insgesamt fast 2.800 angeschlossenen Häusern in Weiz sowie über eine 12,5 km lange Transportleitung von Weiz nach Gleisdorf zu den Mitgliedsgemeinden des WV Oberes Raabtal geleitet - im Jahresdurchschnitt rund 63 Liter pro Sekunde bzw. 5,5 Millionen Liter pro Tag. Zur zusätzlichen Absicherung wurden zwei Notversorgungsleitungen zum WV Vulkanland zur gegenseitigen Aushilfe im Bedarfsfall gemeinsam errichtet. Auch sind Weiz und Gleisdorf als Mitglieder des Wasserverbandes „Transportleitung Oststeiermark“, die von Graz nach Hartberg verläuft, berechtigt, in Notfällen Wasser von dort zu beziehen.
Um den Versorgungsbetrieb von Weiz aus auch bei einem längeren Stromausfall uneingeschränkt weiterführen zu können, wurden schon vor mehreren Jahren entsprechend leistungsstarke Notstromaggregate angeschafft. Im Jahr 2023 wurde für die Wasseraufbereitung in Sturmberg eine 100 kWp- Photovoltaik-Anlage errichtet, um damit zusätzlich zur verbesserten Blackout-Vorsorge auch einen wichtigen ökologischen Beitrag zur Stromversorgung zu leisten.