Albin Schrey (* 24.2.1916 in Hengsberg/Wildon, † 15.6.2002 in Weiz)
Als Sohn einfacher Eltern geboren, besuchte Albin Schrey acht Jahre die Volksschule und trat als ungelernter Arbeiter in das Weizer Werk der ELIN ein. 1942 zum Wehrdienst eingezogen, geriet er in Jugoslawien in Gefangenschaft, konnte flüchten, wurde jedoch von den Engländern wieder interniert. Ende 1945 konnte er heimkehren.
Seine Lehrer in der Schule erkannten schon das zeichnerische Talent, doch erst in Weiz konnten ihm Arnold Wratschko und Helmut Hüpfel in Graz Grundlagen vermitteln und Anregungen geben. "Für ihn war alles zu wenig bewegt, zu flau im Vergleich zu seinem eigenen Natruerlebnis. Seine Empfindungen waren zu tief, um sie naturalistisch wiedergeben zu können. Sein Temperament macht die hügelige Landschaft seiner Heimat zu einem glühenden starkfarbigen Urwalderlebnis. Ein Teich, ein ganz gewöhnlicher Tümpel, wird zur Tropenlandschaft... Begegnet man dem Metallarbeiter Albin Schrey ... spürt man das Außergewöhnliche; eine Art von Besessenheit kommt zum Vorschein" (Zitat: Robert Schmitt).
Albin Schrey beteiligte sich an Ausstellungen in Laibach, Wien, Graz, Voitsberg und Bruck im Rahmen des Werkbundes, war ebenso an Ausstellungen des österreichischen Gewerkschaftsbundes beteiligt, u. a. in Moskau und in Recklinghausen. 1971 galt eine eigene Ausstellung in der Galerie Autodidakt in Wien und 1972 im Ecksaal des Joanneums in Graz seinem Wirken. In Weiz stellte er seine religiöse Graphik aus. Seine Vorliebe für das religiöse Thema läßt sich aus seiner eingehenden Beschäftigung mit der Volkskunst ableiten. Immer wieder finden wir in seiner Arbeit den gekreuzigten Christus und immer wieder versucht er, den Gekreuzigten aus neuer Sicht zu gestalten. "Albin Schrey ist ein prächtiges Beispiel für einen musischen Menschen, der sich seine Einfachheit und Naivität bewahrte." (R. Schmitt)
38 Jahre lang hat Schrey in seiner "Künstlerhöhle" über dem Bahnhof in Weiz gewerkt und gehaust, in Enge und bescheidener, aber mit Stolz und Charakter ertragener kargheit. Seine bunten, lebenslustigen und sehr positiv auf den Betrachter wirkenden Bilder lassen leicht vergessen, dass er stets zu kämpfen hatte um die wenigen Sonnenstrahlen in seinem Schattendasein. Der auch vielen Schrey-Kennern verborgene Literat schrieb immer wieder von der Flucht in die bunte und vielfältige Schaffenswelt der Kunst. Sein Rückweg in den Alltag schien ihm aber dadurch noch viel schwerer und dornenreicher gewesen zu sein.
Literaturhinweis:
Leopold Farnleitner, Biographische Notizen. Schrey Albin. In: Land um den Kulm. Zur Siedlungsgeschichte, Vorbericht über archäologische Untersuchungen, Fundberichte. Biographische Notizen, erzählende Beiträge, Gesamtinhaltsverzeichnis (Weiz - Geschichte und Landschaft in Einzeldarstellungen. Hrsg. v. Leopold Farnleitner. 10/VI), Weiz 1980, S. 236