Josef Taucher war gebürtiger Weizer. Das Felsklettern in der nahegelegenen Weizklamm erwies sich als richtungsgebend für seine Tour durchs Leben. Sein Werk an den für ihn charakteristischen monumentalen Gebirgslandschaften festzumachen wäre viel zu kurz gegriffen. Die Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft waren für ihn fließend. Taucher war in jungen Jahren geprüfter Bergsteiger und Extremkletterer, frühzeitig bereits Techniker, Forscher, hernach Entdecker von weltweit neuen Mineralarten, Autor, stets kritischer Geist, Grafiker, akribischer Zeichner, Porträtmaler, Bergmaler, Philosoph, Beschreiter neuer Wege u.v.m.
Präsentiert wird in dieser Ausstellung mittels subtiler Gegenüberstellung ein Querschnitt seines kontinuierlichen Schaffens von den Anfängen bis hin zum Oeuvre der letzten Jahre. In der Auswahl der Exponate wird einerseits Bezug auf die nach anfänglichen Ausflügen quer durch verschiedene Stilrichtungen durchgehende Motivik Berg und Wolken genommen, wobei die künstlerischen Ausdrucksmittel Malerei und Zeichnung überwiegen. Das von Josef Taucher selbst ursächlich als erkenntnistheoretisches Zwischenspiel angedachte Selbstexperiment Mineralogie sollte bis zum Tod nicht enden. In die spätere Malerei fließt dieses Wissen fundamental mit ein. Auf diese Entwicklung innerhalb seiner Malerei soll besonderes Augenmerk gelegt werden.
Einen Blick auf eine wesentliche, wenn auch kürzere Schaffensperiode eröffnen bemalte Holzplastiken, mit welchen Taucher in den 1980er Jahren internationale Beachtung erfuhr.
Der naturwissenschaftlichen Seite dieses außergewöhnlichen Künstlers ist ein umfangreicher Teil der Ausstellung gewidmet. Auszüge aus bislang unbekannten Inventarbüchern seiner mineralogischen Sammlung verweisen auf die Verschmelzung zwischen Kunst und Mineralogie, worin er souverän die Klaviatur zwischen chemischen und kristallographischen Analyseverfahren und höchstem zeichnerischem Niveau bespielte.
ÖFFNUNGSZEITEN
Fr 15-18 Uhr & Sa 9-12 Uhr über Eingang Kunsthaus
Mo-Fr 8-12 Uhr über Zugang Rathausgasse mit Anmeldung im Kulturbüro sowie vor und nach den Veranstaltungen im Kunsthaus
