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Österreichweite Vorreiterrolle: Hitzeinsel-Ortung für kühlere Innenstadt

Im Kampf gegen urbane Hitzeinseln nimmt die Stadtgemeinde Weiz gemeinsam mit der Energieregion Weiz-Gleisdorf und dem Innovationszentrum W.E.I.Z. österreichweit eine Vorreiterrolle ein. Erstmalig kommt im ländlichen Raum eine drohnengestützte Analyse zur Optimierung des Stadtklimas zum Einsatz.

Der Klimawandel setzt Österreichs Städten zu. In urbanen Bereichen führen die steigenden Temperaturen und Hitzewellen in Verbindung mit den hohen Verdichtungs- und Versiegelungsgraden in den Sommermonaten mehr und mehr zur Bildung ausgeprägter Hitzeinseln. Mit ihren teils kritischen Temperaturen wirken sie sich nicht nur negativ auf die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum aus, sondern können auch gravierende gesundheitliche Auswirkungen haben.

„In Weiz soll das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität nachhaltig für die Bürgerinnen und Bürger verbessert werden. Um dies zu gewährleisten, braucht es ordentliche Daten und Fakten. Dieses gegenständliche Projekt soll auch als Referenzprojekt für andere Plätze dienen.“ (DI Gerd Holzer, Technischer Direktor der Stadt Weiz)

Um die Herausforderungen vermehrter Hitzewellen zu bewältigen, arbeitet die Gemeinde aktuell an einer klimafitten Neugestaltung innerstädtischer Areale. Bevor es 2023 in die bauliche Umsetzung gehen kann, gilt es in der aktuellen Planungsphase ein wirkungsvolles Maßnahmenpaket gegen die Hitzebelastung zusammenzustellen. Dies setzt ein Verständnis der komplexen Zusammenhänge ihrer Entstehung und Einflussfaktoren voraus. Bislang verfügbare (Mess-)Verfahren waren hierzu jedoch nur bedingt geeignet. 

Dieses Projekt ist die sinnvolle Fortsetzung der Umweltmassnahmen, die bereits seit 30 Jahren in der Stad Weiz initiiert werden. Hierbei wurden bereits beispielsweise 1300 Bäume gesetzt und jedes Jahr kommen zwischen 50 und 60 Bäume dazu. Bäume zählen zu den wichtigsten Schattenspender. Bereits Mitte der 90er Jahre wurde bei uns ein Baumkataster eingeführt, der uns u.a. erlaubt den jeweiligen Vitalitätsgrad der Bäume jedes Jahr zu überprüfen.“ (Mag. Oswin Donnerer, Vizebürgermeister Weiz)

Deshalb beschreitet die Stadtgemeinde Weiz gemeinsam mit der Energieregion Weiz-Gleisdorf und dem Innovationszentrum W.E.I.Z. einen innovativen Weg und bringt das Smart City Sensing-Verfahren zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit AEE - INTEC wird hierbei ein digitales und interaktives 3D-Stadtmodell entwickelt, das die Weizer Hitzeinseln grafisch sichtbar macht und auf Mausklick erklärt. Auch zeigt es, welchen Kühlungseffekt konkrete Bau- oder Begrünungsmaßnahmen haben und an welchen Standorten sie künftig ihre größtmögliche Wirkung entfalten können. Im Rahmen des Klimawandelanpassungsprogramms (kurz KLAR!) der Energieregion Weiz-Gleisdorf wurde das Projekt initiiert und Manager Christian Hütter erklärt die Bedeutung dieser Vorgehensweise: „Mit diesem Verfahren eröffnen wir uns gänzlich neue Möglichkeiten für eine effiziente und effektive Anpassung an den Klimawandel. Zeitgleich holen wir es erstmalig in den ländlichen Raum und nehmen damit österreichweit eine Vorreiterrolle ein.“

Die Datengrundlage für das Modell bildet eine rund einstündige Hexacopter-Befliegung des Weizer Stadtgebiets durch den professionellen Drohnendienstleister Skyability. Pünktlich um 13:30 Uhr hob die Drohne am 19. Juli mit Ankunft von Hoch „Jürgen“ und dem damit einhergehenden Start der nächsten Hitzewelle hierzu vom Weizer Hauptplatz ab – ideale Voraussetzungen, um die Hitzeinseln der Stadt von oben unter die Lupe zu nehmen. Rund 800 Aufnahmen des innerstädtischen Untersuchungsareals wurden in einer Höhe von 30 Metern mit speziellen Thermografie- und Multispektralkameras angefertigt. Nun gilt es das umfassende Datenmaterial auszuwerten und in das Stadtmodell zu überführen. Die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.

DI Daniel Rüdisser, Projektleiter (AEE – INTEC): „Für die Hitzebelastung in der Stadt sind der Vegetationsanteil und die Materialität der Oberflächen entscheidend. Genau das lässt sich mit unserer Methode auch messtechnisch belegen.“

Mag. (FH) Bernadette Karner, Weizer Energie Innovations Zentrum: „Seit 2010 forcieren wir als Innovationszentrum W.E.I.Z. den Aufbau einer Energiedatenbank, um davon die richtigen Vorhaben im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung der Stadt Weiz abzuleiten zu können. Um zur Erreichung der Energieziele in Zukunft auch nachweislich C02-Reduktionen auf Echtdatenbasis messen zu können, soll diese bestehende Energiedatenbank in Zukunft um klimarelevante Daten (z.B. Messdaten von bestehenden Hitzeinseln, öffentlicher Verkehr) erweitert werden. Nur so können ganzheitliche Strategien für eine klimaverbesserte Ausrichtung von Städten und Regionen entwickelt und ein zielfokussierter Maßnahmenmix umgesetzt werden. Die Stadt Weiz nimmt mit dem Aufbau einer Energie- und Klimadatenbank auch in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein.“


Sehen Sie hier den Bericht in Steiermark heute vom 19.07.2022 um 19:00 Uhr – ORF-TVthek

Den Radiobeitrag finden sie unter: Journal | Radio Steiermark Sommerzeit, 19.07. | Radio Steiermark | ORF-Radiothek


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